Mit Heißer Luft Zur Traumfrisur – Tipps & Stylingideen Für Den Föhn

Und kann man sich auch Locken föhnen?

Foehn Stylingideen fuer Traumfrisur
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Dieser Artikel wurde von der zertifizierten Kosmetikexpertin Laura Winter zuletzt am 16. Juni 2021 überprüft und aktualisiert.

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Wer kennt es nicht: Frisch vom Frisör lieben wir unsere neue Frisur und können den restlichen Tag gar nicht aufhören, uns im Spiegel oder den reflektierenden Schaufenstern zu bewundern. Doch bereits nach der nächsten Haarwäsche stellt sich Ernüchterung ein. Statt der Traummähne entpuppt sich auch der neue Schnitt als gewöhnlich, langweilig, manchmal sogar unansehnlich. Also greif man doch zur Haarspange oder flechtet sich den gewohnten Zopf. Doch warum schaffen wir es selbst eigentlich nicht, unsere Haare zumindest annähernde so zu stylen, wie es der Profi macht? Die Antwort ist einfach: Falsche oder gar keine Pflege und die komplett falsche Technik beim Föhnen sind die häufigsten Ursachen für fade herunterhängende Wellen. Entdecken Sie, mit welchen einfachen Tricks Sie auch im heimischen Badezimmer endlich die Traumfrisur für den Alltag kreieren können!

Vor dem Föhnen: Der Hitzeschutz

Heiße Luft belastet das Haar! Haarbruch, Spliss und ein glanzloses, strohiges Aussehen können schon bald die Sorge sein. Damit das nicht geschieht, gibt es einige ganze Fülle an Hitzeschutz-Sprays, Cremes und Ölen, im Fachhandel als auch in der Drogerie. Dieser Hitzeschutz bildet einen Schutzwall rund um das Haar, der langfristige Schäden verhindert. Zudem sind die meisten Produkte auch mit pflegenden Inhaltsstoffen versehen, die dem Haar sofort eine tolle Optik geben. Ihr gewählter Hitzeschutz muss unbedingt vor jedem Trocknen der Haare mittels Föhn aufgetragen werden. Achten Sie beim Kauf auf die maximale Temperatur, die auf dem Produkt aufgedruckt sein muss. Manche Hitzeschutz-Produkte sind ideal für den Haartrockner, aber zu schwach für das Glätteisen. Wenn Sie beide Styling-Tools verwenden, dann greifen Sie stets zu einem Hitzeschutz der bis zu etwa 230 Grad standhält.

INFO: Ein Hitzeschutz hilft maßgeblich dabei, die Haare zu schützen und Haarbruch vorzubeugen. Wenn Sie bereits unter Spliss leiden, kann dieser aber nicht rückgängig gemacht werden. Echte Hilfe bietet da nur noch das Abschneiden der Spitzen. Gehen Sie dafür am besten zum Frisör, der mit Methoden wie einer erwärmten Schere ebenfalls der Bildung von neuem Spliss vorbeugen kann. Weitere Hinweise zum Thema Spliss finden Sie auf netdoktor.de.

Die richtige Technik für Ihren Haartyp

Mit frisch gewaschenen Haaren war ihre Vorgehensweise bisher, den Haartrockner einfach mit etwas Abstand zum Kopf um die Haare kreisen lassen, bis diese trocken sind? Wenn Sie nicht gerade zu den Glücklichen gehören, die mit besonders pflegeleichten Wellen gesegnet sind, dann holen Sie nicht das Beste aus Ihren Möglichkeiten heraus. Die richtige Föhntechnik hängt je nach Haarlänge und Haartyp ab.

Kurzes Haar

Kurzhaarfrisuren verlangen meist nach mehr Volumen und weichen Konturen rund um das Gesicht, um einen femininen Look zu wahren. Die Fülle erreicht man durch eine Anhebung des Ansatzes. Am besten geht das mit einem Düsenaufsatz, der bei vielen Haartrocknern zum Standardzubehör gehört. Föhnen Sie den Ansatz zuerst und heben Sie ihn währenddessen von der Kopfhaut weg, mit den Fingern oder einem Kamm. Erst wenn der Ansatz komplett trocken ist, werden die Spitzen geföhnt. Danach können einzelne Strähnen mit Gel oder ähnlichen Stylingprodukten betont und in Form gebracht werden.

Langes Haar

Langes Haar hat ganz besondere Bedürfnisse. Vor allem die Spitzen sind oft trocken und laufen Gefahr, durch zu viel Hitze Spliss zu entwickeln. Frauen mit langem Haar beklagen oft auch die Glanzlosigkeit, das Haar sieht trotz guter Pflege stumpf aus. Aus Angst vor noch mehr strohigem Effekt, verzichten viele Frauen aufs Föhnen und lassen ihre Haare natürlich trocknen. Dabei ist es gerade der Föhn, der richtig benutzt zu ganz neuem Glanz verhelfen kann.

Wie bei kurzen Haaren sollte auch bei langen Haaren zuerst der Ansatz geföhnt werden. Da die Schwere von langem Haar die Mähne oft platt herunterhängen lässt, ist es ebenfalls wichtig, den Ansatz während dem Trocknen mit den Fingern leicht hochzuheben. Das sorgt für Volumen. Danach können Längen und Spitzen getrocknet werden. Damit die Haare nicht nur trocken sind, sondern auch glänzen, ist im Anschluss ein weiterer Föhnvorgang notwendig. Dazu stecken Sie das obere Haar zuerst mit einer Spange oder einem Haarclip weg und konzentrieren sich auf die unteren Strähnen. Nehmen Sie eine Rundbürste zur Hand und föhnen Sie jede Strähne für sich an der Bürste entlang. Der Haartrockner muss dabei stets in Bewegung bleiben. Niemals sollte die heiße Luft länger an nur einer Stelle des Haars gebündelt werden. Entfernen Sie dann die Haarspange und wiederholen Sie den gleichen Vorgang mit der oberen Haarschicht. Für einen jugendlichen, angesagten Look, sollten die Haarsträhnen direkt am Gesicht von diesem weg, nach hinten geföhnten werden. So machen es auch die Stylisten der Stars.

Für die Extraportion an zusätzlichem Glanz kann zum Abschluss auch ein sogenannter Finish-Spray aufgesprüht werden.

Lockiges Haar

Von Natur aus gelocktes Haar ist der wohl schwierigste Haartyp in Sachen Styling. Lockige Haare neigen dazu, krause anstatt schön definiert zu sein. Für diesen Zweck gibt es bei Haartrocknern den sogenannten Diffusor-Aufsatz, der entweder bereits beim Kauf enthalten ist oder als zusätzliches Zubehör separat erworben werden kann. Der Diffusor separiert das Haar in kleine Strähnen und hebt es vom Absatz an. Gleichzeitig massiert er die Kopfhaut und sorgt dadurch für Volumen. Die einzelnen Locken werden nicht platt geföhnt, sondern behalten ihre definierte Form.

Die bekannte Methode, die Haare kopfüber zu föhnen, empfiehlt sich bei Lockenköpfen ebenfalls. Dadurch wird sichergestellt, dass auch die hintere Kopfpartie schön definierte Locken bekommt und die Frisur von allen Seiten aus gut und gepflegt aussieht. Vor dem Föhnen kann außerdem eine Stylingcreme speziell für Locken einmassiert werden. Achten Sie dabei darauf, sehr sanft umzugehen und Ihre Haare nicht zu kneten. Zu viel Reibung durch die Hände – aber auch durch das Handtuch – erzeugt Kräusel.

Dünnes Haar

Sehr dünnes Haar steht vor dem Problem, dass es sehr viel schneller Schäden von Hitze davon trägt. Es sollte daher immer auf einer niedrigeren Wärmestufe geföhnt werden. Auch die Geschwindigkeitsstufe sollte auf das niedrigste Level gebracht werden, da dünne Haar sonst so stark durchgewirbelt werden, dass sie ihre komplette Form verlieren.

Locken zaubern mit dem Föhn?

Locken mit einem Foehn zaubern

Der Lockenstab kann es sowieso, auch mit dem Glätteisen ist es möglich – doch ist auch der Haartrockner ein Tool, das Locken ins Haar bringe kann? Die Antwortet lautet: Jein! Wenn Sie welliges Haar besitzen, können Sie diese mittels Diffuser-Aufsatz durchaus in Locken verwandeln. Bringen Sie dabei während des Trocknungsvorganges richtig viel Bewegung ins Spiel. Haben Sie jedoch glattes Haar, dann kann der Haartrockner lediglich leichte Wellen erzeugen – diese sind aber dafür umso schöner! Sie brauchen dafür eine Rundbürste, die im Durchmesser nicht allzu dick sein sollte.

Kneten Sie vor dem Föhnen etwas Schaumfestiger ins Haar, damit die Wellen länger haltbar werden. Teilen Sie dann die erste Strähne vom Rest des Haares ab und wickeln sie diese um die Rundbürste, von den Spitzen beginnend bis zum Haaransatz. Um möglichst natürlich aussehende Wellen zu erreichen, sollten sie die Strähnen immer abwechselnd einmal nach innen und dann wieder nach außen drehen. Sobald eine Strähne aufgewickelt ist, wird geföhnt. Dabei bleibt die Rundbürste in Bewegung und dreht sich immer wieder aus und ein. Halten Sie genug Abstand zwischen Haartrockner und Haar, damit die Strähne nie zu heiß wird. Wiederholen Sie den Vorgang auf dem gesamten Kopf und fixieren Sie die entstandenen Wellen mit etwas Haarspray.

Übrigens: Falls Sie auf der Suche nach einem hervorragenden Haartrockner sind, haben wir hier für Sie die 8 besten Haartrockner getestet.

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Laura Winter
Laura ist Kosmetikexpertin und Lehrerin für Yoga & Pilates. Ihr praktisches Wissen verknüpft und erweitert sie mit einer exzellenten Interpretationsfähigkeit von Studien, akademischen Texten und anderen wissenschaftlichen Arbeiten. In ihren Artikeln kombiniert sie Praktikabilität mit evidenzbasierten Fakten und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Erfahren Sie mehr über unsere redaktionelle Vorgehensweise.